Kalter Hund
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Das Stahlhaus aus Nerreth repräsentiert im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirk Mittelfranken das 20. Jahrhundert. Es ist in vieler Hinsicht typisch für die Nachkriegszeit. Das 2011 im Freilandmuseum wiederaufgebaut Stahlhaus wurde 1949 in Nerreth aufgestellt. In dieser Zeit versuchten die MAN-Stahlwerke eine Stahlbau-Fertighaus-Produktion zu etablieren. Stahl war der angesagte moderne Werkstoff, und davon gab es noch Reste aus der Rüstungsproduktion, die zu dieser Zeit ruhte. Im zerbombten Deutschland herrschte großer Wohnungsmangel. Durchsetzten konnte sich die Idee des Stahlbau-Fertighauses dennoch nicht. Aber das Stahlhaus im kleinen Weiler Nerreth bot für Generationen ein ländliches Idyll. Es steht für eine moderne Lebensweise. Wohnen und Arbeiten sind getrennte Lebensbereiche; im Stahlhaus wurde nur gewohnt. Der Garten ist kein reiner Nutzgarten, sondern dient mit seinen Blumen und Ziersträuchern eher als Erweiterung des Wohnbereichs. Das Wohnzimmer hat eine Türe direkt nach draußen auf die Terrasse. Dort suchte die Familie mitten im Grünen Erholung.
Blättlaseier – Ostereier-Färben mit Naturfarben – eine Freilichtmuseumstradition
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Ostern ist der erste große Höhepunkt im Veranstaltungsjahr des Fränkischen Freilandmuseums des Bezirks Mittelfranken. Die Hauswirtschafterinnen des Museums führen vor, wie im ländlichen Franken Ostereier mit Naturfarbstoffen gefärbt wurden. Kinder dürfen im Gelände versteckte Eier suchen und Hosagärtle bauen: ein fröhliches Familienfest.
Sauberkeit zu jeder Zeit – Der Siegeszug der modernen Hygiene
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In Zeiten der Corona-Pandemie ist hygienisches Verhalten zur Bürgerpflicht und solidarischen Aufgabe geworden. Die Umsetzung der Erkenntnisse von Infektiologie und moderner Hygiene ist seit dem 19. Jahrhundert in Europa eine ermutigende Erfolgsgeschichte: Die einst gefürchtete Tuberkulose gilt durch die Entwicklung von Impfstoffen heute bei uns als weitgehend verschwunden. Auch die Cholera kommt durch den flächendeckenden Ausbau einer modernen Trinkwasserversorgung in Europa kaum mehr vor.
Salbeispaghetti – Fränkischer Kräuteranbau
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Auf dem Kräuterfeld im Fränkischen Freilandmuseum des Bezirks Mittelfranken wirkt der Salbei mit seinen silber-grauen Blättern neben den weiß blühenden Kamillen und den orangen Blüten der Ringelblumen eher unscheinbar. Dafür ist der mehrjährige Salbei nicht nur als Heilpflanze, sondern auch als Gewürz das ganze Jahr über erntebereit. Einige der Heilpflanzen, die als Sonderkulturen in Franken kultiviert wurden, werden auch im Freilandmuseum angepflanzt. In der Kräuter-Apotheke innerhalb der Baugruppe Stadt im Obergeschoß des Gasthauses „Zum Hirschen“ zeigt eine Ausstellung, wie die Kräuter aufbewahrt und wie in den Apotheken daraus Arzneien hergestellt wurden.