Eindrücke von der Vernissage der Ausstellung "Ebersberger Blüten – Installationen von Daniel Bräg" am 28. Juni 2013 im Museum Wald und Umwelt Ebersberg (-> Eröffnungsvortrag):
Vom 29. Juni bis 8. September 2013 zeigt das
Museum Wald und Umwelt Ebersberg eine Installation des Bildhauers Daniel
Bräg.
An der Schnittstelle zwischen Natur und Kunst,
wo organische Strukturen
auf menschliche Gestaltung treffen, beginnt der Bildhauer Daniel Bräg (*1964
in Pfullendorf) seine
künstlerische Arbeit und führt die Gegensätze zusammen: den ewig
währenden Naturkreislauf
einerseits und die kulturell bestimmte Zeit des Menschen andererseits. In
großen Installationen und
Fotografien inszeniert er Wachsen, Blühen, Reifen und Verwelken von Obst
und Pflanzen.
Schrumpelige Birnen liegen etwa, gebettet ins eigene Schimmelbeet, auf
Kühlregalen neben
Einmachgläsern, die Zweige mit frisch
aufgeplatzten Blätter-
und Blütenknospen konservieren. Die Vergänglichkeit der Natur erhält so
eine eigene Ästhetik und
Schönheit – befreit von der Symbolgewalt barocker Vanitasbilder, die
Prozesse der Verwesung zu
Allegorien auf die Nichtigkeit des Lebens verkürzen.
Im Museum Wald und Umwelt wird Brägs
aktuelle Position der
künstlerischen Naturaneignung mit der Ebersberger Holzbibliothek Candid Hubers
konfrontiert. Wie Bräg
eignete sich der barocke Mönch Candid Huber – dessen 200. Todestag mit der
Ausstellung begangen wird
– die ihm bekannte Natur an, indem er sie sammelte und präparierte.
Er formte die
Naturprodukte der Bäume kunstvoll um. Als Bücher präsentiert, wurden sie ihm zu
Produkten des Geistes,
die sich die Menschen zu Nutze machen sollten.
Während der Laufzeit der Ausstellung arbeitet
der Künstler Daniel Bräg
mit Material der Streuobstwiese des Museums und schafft neue
Ebersberger Blüten. Anschließend werden diese Arbeiten im Haus der Kunst gezeigt.
Es geht um die Welt – um die Umwelt des Menschen, auf die er mit seinen Aktivitäten Einfluss nimmt und deren Rückwirkungen er ausgesetzt ist. Die Ausstellung zeigt internationale Plakatkunst zu den Themen Landschaft, Raum, Natur und Umwelt der letzten zwanzig Jahre. Klimawandel, Energieverwendung, Ölpest, Luftverschmutzung sind Themen; aber auch soziokulturelle Faktoren wie Migration und Integration spielen eine Rolle – ungelöste Themen, die die Welt bewegen.
Internationale Künstler reichten ihre Arbeiten zu dieser Ausstellung ein und ergänzten die Sammlung internationaler grafischer Kunst des Kunstmuseums Dieselkraftwerk Cottbus, die nun im Museum Wald und Umwelt Ebersberg zu Gast ist. Mit Werken des polnischen Künstlers Lex Drewinski, des deutschen Künstlers Klaus Staek, dem Mexikaner Eduardo Barrera Arambarri und vieler anderer Größen der grafischen Kunst zeigt die Ausstellung einen Querschnitt durch die aktuelle Plakatkunst der Welt.
Plakate sind das optische Medium für den schnellen Kontakt zur Umwelt. Sie müssen die Sache auf den Punkt bringen. Dabei ist die Plakatsprache der Künstler so vielgestaltig wie ihre Charaktere. Sie ist drastisch oder zurückhaltend, nachdenklich, sachlich, humorvoll oder satirisch und – vor allem – betroffen und engagiert.
Am Freitag, den 29. Juni, um 20 Uhr eröffnete der
zweite Bürgermeister der Stadt Ebersberg, Toni Ried, die aktuelle
Sonderausstellung im Museum Wald und Umwelt „Visiontrees,
Zauberkabinette der Natur“ mit fotografischen Arbeiten von Clarissa van
Amseln.
Wie die leise Spiegelung einer verborgenen Welt
erscheinen die Visiontrees von Clarissa van Amseln. Visiontrees sind
großformatige, fantastische Fotos von Bäumen und Naturerscheinungen.
Fotografische Spiegelungen liegen dem Phänomen zugrunde. Die Künstlerin
aus Königsberg bei Bamberg spiegelt am Computer Naturaufnahmen. Durch
die Symmetrie und die ordnende Hand der Grafikerin bekommen die
natürlichen Formen neue Gestalt. Wir Menschen sind auf Symmetrie
angelegt und sehen in der gespiegelten Struktur andere Wesen und
letztlich uns selbst. Erstaunliche Parallelwelten werden sichtbar, ein
Tummelplatz für allerlei bemerkenswerte Gestalten und Wesen, die der
Mythen-, Märchen- und Sagenwelt entsprungen zu sein scheinen. So taucht
scheinbar ein Buddha im Baum auf oder ein grüner Engel schimmert durch
die Äste des Baumes. Und doch ist alles nur Fotografie.
Die großen Fotos werden den Besuchern zu
Zauberkabinetten der Natur. Die Ausstellung lädt zum Entdecken ein und
fasziniert Erwachsene wie Kinder gleichermaßen.