2008 finden wir ihn wieder: den Taillengürtel. Vom Aufkommen
der Korsage bis zum Gürtel sind es rund 200 Jahre. In den 1950ern
kommt man zurück auf die anziehende Wirkung der Taille.
Betrachtet man die Mode seitdem, ist es eine weitere Runde
im Wechsel des Spiels um das Zeigen und Verstecken der
körperlichen Mitte. Der Gürtel an sich wandert auch auf die
Hüften oder direkt unter die Brust, aber seine Wirkung
verfehlt er nie: die Betonung der Weiblichkeit.
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;#;1950 und 2008;#;
“Alle wollen eine Wespentaille!”¹ – postuliert die Modepresse
auch heute. Frauen als ewig über ihren Körper definiert,
so könnte man meinen, verfolgen noch immer das gleiche Ideal.
Der Taillengürtel konstruiert als modisches Accessoire ein
geschnürtes Bild ihres Körpers. Was darf (nicht) betont werden?
Ist er genuin feminin, auch wenn er an anderen Stellen sitzt?
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;#;Die Höhe zählt?;#;
Es wird zum Spiel sich mit Kleidung zu inszenieren.
So erfüllt auch der Gürtel in der Taille seine Funktion.
Ist der Gürtel Mittel der Performanz weiblicher Zerbrechlichkeit?
Oder ist er vielmehr kokettes Accessoire in einer Zeit der
körperunabhängigen Gleichberechtigung?
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;#;Mit Mode spielen - verspielt oder taff?;#;
Frauen und Mode scheinen unausweichlich verknüpft. Daher die
Grundsatzfrage, ob der Gürtel in unterschiedlichen Höhen
Spiegel eines weiblichen Schönheitsideals sein kann?
Vielleicht sagt er auch nur: Heute dürfen wir entscheiden,
was wir betonen wollen.
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;#;hoch, tief, mittig, höher, tiefer, mittiger….;#;
Johanna Wagner
¹ ,,http://www.viva.tv/Lifestyle/ArticleDetail/id/20628, 16.04.2008,,