Literatur
Bitte in Klammern die angeführten Veröffentlichungen kurz charakterisieren und wenn sie prägnant sind, als Kopie im Handapparat ablegen.
Texte im Museum
Biermann, Alfons W. und Deutsches Museum München (Hrsg.): Texte in Ausstellungen. Hinweise und Anregungen für verständliche Formulierung und besucherfreundliche Gestaltung. (= Schriften des Rheinischen Museumsamtes; Nr. 60) Köln, Bonn, München 1995. (Kopie im Handapparat)
Kleidung präsentieren, Material zur Exkursion
Scholze, Jana: Medium Ausstellung. Lektüren musealer Gestaltung in Oxford, Leipzig, Amsterdam und Berlin. Bielefeld (transcript) 2004. (Anregung zum Analysieren von Präsentationen, Kopien daraus im Handapparat)
Zander-Seidel, Jutta: Kleiderwechsel. Frauen-, Männer- und Kinderkleidung des 18. bis 20. Jahrhunderts(= Die Schausammlungen des Germanischen Nationalmuseums; Bd. 1); Nürnberg 2002. (in VK-Bibliothek Vki 1398 )
Sachkulturforschung - Dinge als Zeichen
Hauser, Andrea: Dinge des Alltags. Studien zur historischen Sachkultur eines schwäbischen Dorfes. (=Untersuchungen des Ludwig-Uhland-Instituts der Universität Tübingen; Bd. 82), Tübingen (Tübinger Vereinigung für Volkskunde e.V.) 1994. (Einleitung gibt einen Überblick über vkl. Sachkulturforschung.)
Die Dissertation ist eine historisch-empirische Mikroanalyse einer dörflichen Gesellschaft des 18. und 19. Jahrhunderts am Beispiel des Realteilungsdorfes Kirchentellinsfurt. Andrea Hauser hat zehn exemplarische Familien aus dem agrarischen und gewerblichen Spektrum sowie aus weiteren sozialen Gruppen ausgewählt und anhand “lebenslauforientierter” Quellen in Form von Inventaren bearbeitet. Daraus ergibt sich die Bedeutung der Sachen und Dinge für die Menschen in ihrer geschichtlichen und sozialen Bedingtheit. Es kommen eine Kombination verschiedener Verfahren zur quantitativen und qualitativen Auswertung der Quellen, eine diachrone Analyse der Dorfgesellschaft und eine dichte ethnographische Beschreibung zur Anwendung. (Hausladen)
Heidrich, Hermann: Facetten zu einer Theorie der Dinge. In: Heidrich, Hermann (Hrsg.): Sach Kultur Forschung. Gesammelte Beiträge der Tagung der Arbeitsgruppe Sachkulturforschung und Museum in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde vom 15. bis 19. September 1998 in Bad Winsheim. Bad Windsheim 2000, S. 8 - 18. (im Handapparat, Überblick, basiert auf Hauser)
Inventarisieren allgemein
Pröstler, Viktor: Stufen der Inventarisation - von der Karteikarte zur EDV. Was kann eine Museum leisten? In: Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen (Hrsg.): Sammlungsdokumentation. Geschichte - Wege - Beispiele.(= MuseumsBausteine; Bd. 6), München (Deutscher Kunstverlag) 2001, S. 57 - 64. (VKT 953, im Handapparat) (praktische Anleitung)
Pröstler, Viktor: Inventarisation als Grundlage der Museumsarbeit, Hg. Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern, München 2000. (Praktischer Leitfaden, zu bestellen bei: Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, museen-in-bayern@extern.lrz-muenchen.de)
Dreykorn, Monika u. Pröstler, Viktor. „Photographische Bestandsaufnahme“ dokumentation Sammlungsdokumentation, geschicht-wege-beispiele. Deutscher Kunstverlag München, Berlin, 2001. S. 93-105.
Der Text befasst sich mit den Arten der Photographischen Bestandserfassung, sprich ob diese mit konventionellen Kameras oder Digitalen gemacht werden soll. Dem Text zufolge sollte man es mit der Konventionellen machen aber gleichzeitig werden einem von beidem die Vor- und Nachteile aufgelistet. Weiter im Text wird definiert zu was die Photographische Bestandserfassung dient (Inventarisierung, Verlustnachweis, Dokumentation von Schäden usw.). Dann wird erklärt was noch alles mit erfasst werden muss (Objektbezeichnung, Inventarnummer, Datum, Maßstab usw.) und zum Schluss erläutert der Text was bei der praktischen Anwendung alles beachtet werden muss um so eine Photografische Bestandserfassung durchführen zu können (Lichteinstellungen, die verschieden Materialien und Formen usw.) (Juglreiter)
Literatur zu Textilinventarisierung
Adebahr-Dörel, Lisa und Völker, Ursula: Von der Faser zum Stoff. Hamburg 1972, 1975.
Hofer, Alphons: Textil- und Modelexikon, 2Bde. (Deutscher Fachverlag) 1997, 1999.
Kilgus, Roland H.; Eberle, Hannelore; Hermeling, Hermann; Hornburger, Marianne: Fachwissen Bekleidung. Nourney /Haan-Grinten) 2007 9.Aufl.. (TU Mü)
Kybalová, Ludmila u.a.: Das große Bildlexikon der Mode. Vom Altertum zur Gegenwart. Prag 1966.
Loschek, Ingrid: Accessoires. Symbolik und Geschichte. München (Bruckmann) 1978, 1993.
Loschek, Ingrid: Mode im 20. Jahrhundert. Eine Kulturgeschichte. (Vki 518/1)
Loschek, Ingrid: Reclams Mode- und Kostümlexikon. Stuttgart 2005 (Stabi Allgemeiner Lesesaal I. HBL/257.134)
Roetzel, Bernhard: Der Gentleman. Handbuch der klassischen Herrenmode. Köln (Köhnemann) 1991.
Anregungen für die Objektessays
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Eberspächer, Martina / Museum für Volkskultur in Württemberg: 13 Dinge. Form, Funktion, Bedeutung. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum für Volkskultur in Württemberg, Waldenbuch, vom 3. Oktober 1992 - 28. Februar 1993. Stuttgart 1992.
Jamin, Mathilde und Kerner, Frank (Hrsg.): Die Gegenwart der Dinge. 100 Jahre Ruhrlandmuseum. Essen, Bottrop (Pomp) 2005.
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Kleidungsforschung allgemein
Mentges, Gabriele (Hrsg.): Kulturanthrologie des Textilen. (= Textil - Körper - Mode. Dortmunder Reihe zu kulturanthropologieschen Studien des Textilen; Sonderband) Berlin 2005. (VKI 1397, im Handapparat)
Breward, Christopher: Kulturen, Identitäten, Geschichten. Kulturwissenschaftliche Ansätze in der Bekleidungsforschung. In: Mentges (Hrsg.): Kulturanthrologie des Textilen, S. 57 -74. (VKI 1397, im Handapparat)
Simmel, Georg: Philosophie der Mode. 1911. In: Philosophische Kultur, Alfred Kröner Verlag, 2. Auflage, Leipzig, S. 25-57,
www.socio.ch (Stand: 24.04.2008)
Simmel stellt in seinem Aufsatz klar heraus, dass jeder Gesellschaft die Problematik der Vereinbarkeit von Gruppenzugehörigkeit und Individualität innewohnt. Daher gibt es immer ein „mehr“ in den Dingen, die wir tun, ein Gefühl, dass hinter der bloßen Praxis eine persönliche Note und Einstellung mit verwirklicht werden will. Die Mode stellt ein Mittel dar der Spannung zwischen Gruppe und Individuum zu begegnen. Fasst man Simmels Ausführungen zusammen charakterisiert er Mode als Distinktionsform. Er sieht Mode vor allem in den höheren Gesesellschaftsschichten zelebriert, bevor sie in der Nachahmung langsam in tiefere Schichten sickert. Dort angekommen, gibt sie den Impuls einer neuerlichen Veränderung, da sie als Distinktionsform nicht mehr funktioniert. Daher ist Mode auch losgelöst von Zweckmäßigkeit der Kleidung und wird nicht zuletzt ökonomisiert. Für einen Trend gegen das herrschende modische Ideal sieht Simmel seine These ebenfalls bestätigt: es findet keine Überindividualisierung des Trägers „unmodischer“ Kleidung statt, sondern er negiert lediglich den Trend, folgt ihm also indirekt. Frauen sieht er als besonders modefixiert, weil ihnen die Kleidung und die Fixierung darauf, aus ihrer ohnehin schwachen sozialen Stellung helfen kann, Männer als ohnehin freiere und vielfältigere Charaktere bedürfen keiner Anpassung. Mode bleibt für Simmel auch auf Äußerlichkeit beschränkt, das Ich verändert sich nicht, es bietet als bestehender Teil vielmehr die Basis, auf der sich die Veränderlichkeit der Mode sichtbar machen kann. Simmel stellt Mode letztlich als Sozialform dar, die in ihrer Ausübung die Gebundenheit zur Gruppe unweigerlich und vollstens bestätigt, andererseits die Möglichkeit bietet sich mit der Beschaffung Freiheit zu erkaufen, dh Individualität auszudrücken. (Wagner)
Ehrhardt, Bettina: Ansichtssachen. Das Äußere: Spiegelbild des Menschen? In: Böhm, Thomas; Birte Lock, Thomas Streicher (Hg.): Die zweite Haut. Über Moden, Reinbek 1989. S. 49-58.
Bettina Ehrhardt schreibt in verständlicher Sprache über das Wesen der Mode, weshalb wir diese überhaupt brauchen und was sie bei den Menschen bewirkt.
Mode vermittelt anderen, wie man sich selbst sieht und zeigt, wie man gesehen werden möchte. Ehrhardt thematisiert die Rhetorik der Mode: Was wird gezeigt, wie wird es gezeigt, wer sagt es wem und zu welchem Zweck?
Unsere Kleidung verdeutlicht, dass sich unser Geist und somit unser Kopf vom Körper distanziert hat. Mode dient entweder der Verhüllung und Verschönerung unserer Körper oder ist ein erotisches Instrument, das Neugier auf das Verhüllte weckt und die Sinne reizt.
Mode beeinflusst die Art, wie wir unserer Umwelt begegnen und wie wir uns selbst sehen. Durch sie können wir uns mächtig fühlen, sicher und stolz. Sie ermöglicht es uns, uns abzugrenzen oder zugehörig zu fühlen. Sie dient als gesellschaftliches Repräsentationsmittel und verrät die soziale Herkunft. Sie kann provozieren, indem sie Normen missachtet und ist eine unerschöpfliche Projektionsfläche für Interpretationen bezüglich des Charakters des Trägers. (Lang)
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Christina Burde untersucht die Bedeutung von Schwarz als Bekleidungsfarbe. Einleitend wird die Kleidung und Mode im 16. Jahrhundert beschrieben wobei sowohl das damalige Modeverständnis, wie auch die Bestandteile von Damen- und Herrenbekleidung betrachtet werden. Zudem werden Vorordnungen und Vorschriften analysiert.Im weiteren findet die Färbung, mit besonderem Schwerpunkt auf die Schwarzfärbung Beachtung. Die unterschiedlichen Kleidungsformen und deren Bedeutung von Geistlichen und Gelehrten werden besonders eingehend beschrieben, ebenso der Einfluss der spanischen Mode auf Deutschland. Abschließend beschreibt Christina Burde die Bedeutung und die Symbolik der Kleidung und ihrer Farbe. Zwar liegt hier der Schwerpunkt eindeutig auf der Kleidungsfarbe, aber man bekommt einen guten Einblick in die Kleidung und ihrer Symbolik, die zum Teil den Ursprung der heutigen Mode darstellt. (Witzig)
Kleidung der Gegenwart
Gaugele, Elke (Hrsg.): Jugend, Mode, Geschlecht (VKN 719, im Handapparat)
In Beiträgen von Studenten und GastautorInnen wird der Umgang mit Mode, Körper und Konsum in Jugendkulturen behandelt. Dabei wird unter anderem auf die Phänomene Körperkunst/Tattoo und Markenprodukte eingegangen. der Schwerpunkt liegt dabei nicht auf einer einzelnen Gruppierung, sondern im Bereich des “Mainstream”: Anschaulich werden unter Einbezug von Feldstudien und Untersuchungen zu Film und Werbung Selbstinszenierung, Identitätsbildung durch Konsum und Gender Artikulation der heterogenen Gruppe “Jugend” verschiedener Altersstufen zugänglich. (Hausladen)
Jenß, Heike: Identity-Wear. Über Authentizität in Kleidern, S. 169-186: In diesem Aufsatz geht es vor allem um die Authentizität, die die Dinge, für mich besonders interessant, die Schuhe, dem Käufer übermitteln sollen. Derzeit sind es z.B. Turnschuhe aus den 1970er und 1980er Jahren (der Schuh „Samba“ wurde in den 1980er Jahren zum ersten Mal hergestellt), die mit dem Slogan „Once innovative. Now classic. Always authentic.“ (Adidas) heute wieder mit viel Erfolg auf den Markt gebracht werden. Authentizität ist grundsätzlich positiv besetzt und bedeutet so viel wie echt, glaubwürdig, ursprünglich, original. Die Turnschuhe stehen für den Mythos einer Zeit, den man sich über das Tragen eben dieser zumindest partiell zueigen machen kann. Der Wert des Authentischen verbindet sich mit dem Träger, die Echtheit des Objektes färbt praktisch auf das Subjekt ab. Im Kontext des Retrotrends und der Wiederauflage von Artikeln aus der Vergangenheit können sich daher Firmen wie Adidas durch ihre eigene Geschichte im gegenwärtigen Kontext besonders gut als authentisch und echt legitimieren. (Hartmann)
Kallinich (Hrsg.): Botschaft der Dinge (VKT 970, im Handapparat)
Niedenthal, Clemens: Symbolische Guerillakriege. Subkulturen im Zeichen der Dinge, S. 70-77: Es geht in diesem Aufsatz um Jugend- und Subkulturen, und wie diese sich Dinge und, in meinem Fall, besonders Schuhe aneignen und für sich umdeuten. Neben den Mods und ihren Clarks geht es auch um bestimmte Basketballstiefel, die in den 1980er Jahren zu einem Symbol einer bestimmten Jugendgang in New York wurden und sogar den Eingang in die Musik fanden durch den Song von Run DMC, die 1986 mit ihrem Song „my adidas“ einem Bekleidungsstück huldigten, das zur Ikone gleich mehrerer Turnschuh-Generationen geworden ist. Schuhe konnten auch zum Botschafter werden, wie bei Joschka Fischer, als er sich 1985 in Turnschuhen (Nikes) vereidigen ließ. Seit den 1990er Jahren werden Turnschuhe oft als Retro-Look wieder angepriesen: jetzt sind es die Frimen selbst, die sich der subkulturellen Stil-Schöpfungen bedienen und diese vermarkten. Alte Modelle werden heute wieder produziert und ganz im Retro-Look mit Geschichte und dem Verweis auf einen „echten Klassiker“, verkauft und erfreuen sich reißenden Absatzes. Ausgerechnet „Originals“ sollte die Firma Adidas ihre Neuauflagen von Sportschuhklassikern nennen und somit den Turnschuh als Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit vermarkten. (Hartmann)
Loschek, Ingrid: Wann ist Mode? Strukturen, Strategien und Innovationen. Berlin 2007. (Vki 519, UB Mü )
Texte zu den Ausstellungsstücken
Bikini
Handtasche
Petschek-Sommer, Birgitta: Die Handtasche. Kleine Kultgeschichte eines Frauenlieblings. In: Petschek-Sommer, Birgitta; Ulrike Schwarz (Hg.): Die Handtasche. Kleine Kultgeschichte eines Frauenlieblings im Stadtmuseum. Stadt Deggendorf, Deggendorf 2005. S. 5-10.
Petschek-Sommer führt an, bei welchen Gelegenheiten die Handtasche als Kunstobjekt der Öffentlichkeit präsentiert wurde und nennt als Intention der Deggendorfer Ausstellung den Kult, der um die Handtasche betrieben wird. Es folgen die Ausstellungsthemen, beginnend mit einem historischen Entwicklungsabriss der Handtasche. Sie beschreibt Epoche und Material verschiedener Taschenarten und geht auf spezielle, durch Prominente berühmt gewordene Taschen ein. Es folgen die Handtaschensprache, die sich durch Gestikulieren mit derselbigen äußert, der vor allem von Männern als mysteriös angesehene Handtascheninhalt sowie die Unfähigkeit der Männerwelt, sich in die Welt des Handtaschenkults einzufühlen. Sie beschreibt die Rolle der Handtasche in der bildenden Kunst, geht auf Produktion und Kauf ein und erwähnt abschließend Taschen mit einer ganz besonderen, persönlichen Geschichte. (Lang)
Jeans
Sneakers
siehe auch
München, 2005.
Das Buch ist in neun Kapitel unterteilt.
In einigen Kapiteln werden verschiedene Schuharten wie der Slipper, der Pumps,
der Stiefel oder Fetisch- und Lotusschuhe behandelt und anhand vieler farbiger
Fotografiebeispiele näher erklärt.
In den anderen Kapiteln widmet sie sich den dem Schuh allgemein und bestimmten
Teilen wie dem Absatz oder der Sohle. Auch erfährt der Leser viel über die historischen
Hintergründe und Entstehungsprozesse von Frauenschuhen.
Herrenschuhe werden weniger thematisiert.
Abgerundet werden die Beiträge durch Zitate berühmter Personen zu Schuhen.
Auch stellt sie bekannte Designern wie Manolo Blahnik oder Roger Vivier vor
und zeigt deren Kreationen und Modelle. (Steck)